Tai Chi Chuan
Tai Chi Chuan ist ein Boxstil, der Wert auf die innere Kraft (Chi) legt. Das Ziel ist somit nicht die Körperkraft und Härte, sondern vielmehr die Weichheit. Mit dieser kann mehr erreicht werden, worauf auch ein Ausspruch eines Meisters aus China, Yang Chen Fu (1883-1936), hinweist: „Wenn man eine tausend Pfund schwere Kuh an den Hörnern zieht, kann man sie nicht bewegen. Aber mit einem Strick von vier Unzen, der durch ihre Nase gezogen wird, kann man sie sehr leicht bewegen.“ Man gibt der Kraft des Gegners nach, um sie im richtigen Moment neutralisieren zu können.
Es gibt viele verschiedene Tai Chi Chuan Stile, der bekannteste ist der YANG-Stil, dessen Hauptmerkmal überwiegend langsam ausgeführte Bewegungen sind.
Viele Stile enthalten aber nach wie vor schnelle wie langsame Bewegungen, die nicht nur den Körper gesund erhalten, sondern sich auch bei ständigem Üben sehr gut für die Selbstverteidigung eignen.
Es ist eine wirksame Heilgymnastik: Durch langsame, fließende Bewegungen wird die Aufmerksamkeit geschult, Haltung und Beweglichkeit positiv beeinflußt. Die Muskeln, Sehnen und Knochen werden im ständigen Wechsel be- u. entlastet. Durch regelmäßiges Üben werden Gesundheit und Wohlbefinden verbessert. Es erfordert keine körperliche Verausgabung und stärkt den Körper dennoch, ohne ihn hart zu machen. Tai Chi Chuan kann daher bis in das hohe Alter ausgeübt werden. Durch die aufrechte Haltung wird die Wirbelsäule entlastet, die ruhige Bauchatmung sorgt zudem für eine Massage der Verdauungsorgane.
Yang Tai Chi Chuan ist Meditation in der Bewegung: Durch die Konzentration auf die Übung, die korrekte Ausführung der Techniken und der ruhigen Atmung fühlt sich der Übende völlig entspannt. Dies hat auf längere Sicht einen günstigen Einfluß auf das Nervensystem und baut somit Streß ab.
Die Basis des Tai Chi Chuan ist die sogenannte Form. Die Bewegungen in der Form sind traditionell festgelegt und haben genaue Bedeutungen. Eine Form stellt einen Kampf gegen einen imaginären Gegner dar. Im Laufe der Geschichte haben sich verschiedene Stilarten herausgebildet. Sie sehen äußerlich unterschiedlich aus, bauen aber alle auf denselben Grundprinzipien auf. Tai Chi Chuan kann sowohl mit, als auch ohne Waffen (z. B. dem Schwert) praktiziert werden.